Glühdrahttester ist eine weit verbreitete Methode zur Beurteilung der Entflammbarkeit von Kunststoffplatten oder -bauteilen. Bei diesem Prüfverfahren wird der Prüfling innerhalb einer definierten Zeitspanne einer vorgegebenen hohen Temperaturbelastung ausgesetzt.
Der Glühdrahttest ist ein physikalisch-thermisches Prüfverfahren für Kunststoffe. Sie gehört zur Normenreihe IEC 60695 „Tests zur Beurteilung der Brandgefahr“ und umfasst die Normteile 2-10, 2-11, 2-12 und 2-13.
• IEC 60695-2-10 konzentriert sich auf Glühdrahtprüfgeräte und die allgemeine Prüfmethode. Die in dieser Norm dargelegten Anforderungen wurden in EN 60695-2-10, DIN EN 60695-2-10 und VDE 0471-2-10 übernommen.
• Die IEC 60695-2-11 konzentriert sich auf Prüfungen mit dem Glühdraht zur Beurteilung der Entflammbarkeit von Endprodukten (GWEPT). Die in der IEC-Norm festgelegten Anforderungen wurden in EN 60695-2-11, DIN EN 60695-2-11 und VDE 0471-2-11 übernommen.
• IEC 60695-2-12 beinhaltet Prüfungen mit dem Glühdraht zur Beurteilung der Entflammbarkeit von Materialien (GWFI). Die Anforderungen der IEC-Norm wurden in EN 60695-2-12, DIN EN 60695-2-12 und VDE 0471-2-12 integriert.
• IEC 60695-2-13 konzentriert sich auf Tests mit dem Glühdraht zur Bewertung der Entflammbarkeit von Materialien (GWIT). Die Anforderungen der IEC-Norm wurden in EN 60695-2-13, DIN EN 60695-2-13 und VDE 0471-2-13 übernommen.
Bei der Glühdrahtprüfung werden die Zündbeginn- und -endzeitpunkte sowie die Flammenhöhe genau gemessen. Darüber hinaus lässt man die Prüfprobe auf eine dafür vorgesehene darunter liegende Schicht tropfen, ohne dass es zu einer Entzündung kommt.
Speziell an Endprodukten werden Glühdrahtprüfungen nach der Norm IEC 60695-2-11 durchgeführt. Bei diesen Tests werden die einzelnen Kunststoffkomponenten des Produkts separat geprüft.
Anhang A der Normen liefert anhand eines Prüfablaufdiagramms detaillierte Informationen zu den spezifischen Prüfanforderungen für bestimmte Produktnormen. Die Durchführung von Glühdrahttests am Endprodukt gilt als bevorzugte Testmethode, da diese Tests eindeutige Ergebnisse zur Entflammbarkeit der während des Herstellungsprozesses gebildeten Kunststoffteile liefern.
In einigen Fällen haben bestimmte Produktnormen geänderte Anforderungen an die Prüftemperatur und -dauer, sodass für bestimmte Endprodukte mehrere Glühdrahtprüfungen erforderlich sind.
Die Glühdrahtprüfer nach IEC 60695-2-12 werden auf Kunststoffplatten unterschiedlicher Dicke durchgeführt. Diese Tests sollen es Materialherstellern ermöglichen, die Qualität ihrer Kunststoffmaterialien nachzuweisen. Die Ergebnisse dieser Tests tragen dazu bei, den Auswahlprozess für die Endverarbeitung im fertigen Produkt zu vereinfachen.
Ebenso werden die Glühdrahtprüfungen nach IEC 60695-2-13 an Kunststoffplatten unterschiedlicher Dicke durchgeführt, mit dem Ziel, Materialherstellern einen Nachweis über die Qualität ihrer Kunststoffmaterialien zu ermöglichen. Diese Ergebnisse tragen wesentlich dazu bei, die Auswahl der Materialien für die letzte Verarbeitungsstufe des Endprodukts zu erleichtern.
Als umfassender Nachweis werden häufig die Prüfergebnisse der Glühdraht-Zündtemperatur (GWIT) und des Glühdraht-Entflammbarkeitsindex (GWFI) benötigt. Die spezifischen Anforderungen an diese Tests variieren jedoch je nach den einzelnen Produktnormen. Einige Produktstandards akzeptieren den Nachweis von GWIT und GWFI als Alternativen zu GWEPT-Tests. In solchen Fällen ist es wichtig sicherzustellen, dass die Dicke der in den Tests verwendeten Materialplatten mit der des Endprodukts übereinstimmt.
Die Prüfung von Isoliermaterialien dient dazu, den Menschen vor möglichen schädlichen Auswirkungen auf seinen Körper zu schützen und den sicheren Betrieb der Endprodukte sicherzustellen.
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